60
Jahre Feuerwehr Grevenhagen
Im Jahr 1933 fanden sich im damals noch lippischem Grevenhagen
verantwortungsvolle und dem Nächsten stets zur Hilfe bereite
Menschen und gründeten die Freiwillige Feuerwehr Grevenhagen. Zwei
Mitbegründer, Franz Hake und Josef Roolf leben noch und konnten
die Festveranstaltung anläßlich des 60jährigen
Bestehens vom 20. bis 23. Mai mitfeiern und wurden von
Stadtbrandmeister Bernhard Mertens mit der Feuerwehr-Ehrennadel geehrt.
Josef Roolf konnte aus gesundheitlichen Gründen leider nicht an
den Festveranstaltungen teilnehmen und wird die Nadel später durch
den Löschgruppenführer Theo Roolf erhalten.
Bevor es zu der Ehrung 1993 kam, hatte die Löschgruppe aber noch
60 Jahre zu überstehen. Denkt man an die
Ausrüstungsgegenstände, die den Wehrmännem damals zur
Verfügung standen. Dennoch hat die Kameradschaft und die Tatkraft
jedes einzelnen über die schweren Kriegsjahre zusammengehalten. Im
Jahr 1942 erhielt die Wehr eine eigene Handdruckspritze, der im Jahr
1957 die erste Motorspritze folgte. 1960 kam ein eigenes
Löschfahrzeug dem 1983 ein neues Fahrzeug TSF folgte. Dieses
Fahrzeug wurde bereits von der Stadt Steinheim angeschafft, da die
Ortschaft bei der kommunalen Neugliederung 1970 der Stadt Steinheim
zugeordnet wurde. Auf diese Umstellung mußten sich die
Feuerwehrkameraden erst einleben. Die Stadt Steinheim
vernachlässigte jedoch die Feuerwehr Grevenhagen nicht, die
inzwischen mehr als 20 Jahre alte technische Ausrüstung wurde
ersetzt. Daß auch die kameradschaftliche Eingliederung gemeistert
wurde, zeigte die Teilnahme an den Festveranstaltung aus Anlaß
des 60jährigen Bestehens der Löschgruppe Grevenhagen.

34 Wehren aus dem Kreis Höxter und aus dem Kreis Lippe mit
über 350 Wehrmännem und -frauen. Eine Abordnung der Feuerwehr
aus der Partnerstadt Steinheim bei NeuUlm unter der Leitung des
Kommandanten Anton Hauk und des Vorsitzenden Hans Ott hatten ebenfalls
den weiten Weg nach Westfalen nicht gescheut. Auch zahlreiche
Ehrengäste erwiesen der Jubelwehr unter ihrem
Löschgruppenführer Theo Roolf, sowie dem Stellvertreter
Heiner Hillebrandt, ihre Referenz. An der Spitze Landrat Dr. Karl
Schneider, der auch die Festansprache hielt, Bürgermeister Willi
Gemmeke, stellvertretender Stadtdirektor Richard Gellhaus,
Ordnungsamtsleiter Theo Eikelmeier, Ortsvorsteher Ferdinand
Hillebrandt, Horst Hoppe als Vertreter des Kreis-feuerwehrverbandes.
Stadtbrandmeister Bernhard Mertens, sein Stellvertreter Ludwig Tracht
und Ehrenwehrruhrer Anton Walbaum.
Der Festumzug durch dieOrtschaft, als Höhepunkt der Veranstaltung
am Sonntagnachmittag, wurde an der Kirche unterbrochen, wo sich auch
zahlreiche Bürger aus nah und fern eingefunden hatten. Landrat Dr.
Karl Schneider kam in seiner Festansprache auf die Feuerwehrleute zu
sprechen: "Zuerst wird immer die Feuerwehr gerufen, denn die Feuerwehr
kann alles! In der Feuerwehr ist der ganze Mensch gefordert, mithohem,
persönlicnen Risiko." Zur Zeit der Gründung der Grevenhagener
Feuerwehr hätten die Fackeln schon bereitgestanden, die das
große Feuer in Deutschland angezündet hätten, daß
keine Feuerwehr löschen könne. Die Feuerwehren seien bereits
eine Bürgerinitiative gewesen, bevor andere dieses Wort für
sich beansprucht hatten. Er sprach allen Wehren den Dank aus für
die geleistete Arbeit, die Feuerwehren seien ein Vorbild für die
Jugend. Er schloß mit den Worten: "Möge die Bereitschaft zum
Dienen in allen lebendig bleiben." Bürgermeister Gemmeke
überbrachte die herzlichsten Grüße und
Glückwünsche von Rat und Verwaltung.

Franz Hake (Mitte) wurde von Stadtbrandmeister Bernhard Mertens
(rechts) mit der Feuerwehr-Ehrennadel geehrt Links
Löschgruppenführer Theo Roolf.
Die letzten Jahre hätten bewiesen, wie wichtig die Feuerwehr
Grevenhagen sei. Er dankte für die stete Einsatzbereitschaft.
Ortsvorsteher FerdinandHillebrand stellte das schönen
Eggedörfchen, wo die Welt noch in Ordnung sei, vor und bat alle,
den Aufenthalt in Grevenhagen in schöner Erinnerung zu behalten.
Horst Hoppe überbrachte die Grüße und Wünsche des
Kreis-Feuerwehrverbandes. Die Glückwünsche gelten aber auch
für die Bürger der Ortschaft, die 60 Jahre unter dem sicheren
Schutz der Feuerwehr gelebt hätten. Stadtbrandmeister Bernhard
Mertens ging noch einmal kurz auf die Gründung der Grevenhagener
Wehr ein. Er hatte für die beiden noch lebenden Mitbegründer
Josef Roolf und Franz Hake eine kleine Überraschung parat. Er
überreichte ihnen die Feuerwehr-Ehrennadel. Leider konnte Josef
Roolf die Nadel bei dem Festakt nicht in Empfang nehmen, da er aus
gesundheitlichen Gründen nicht anwesend war.
Der Kommandant der Feuerwehr aus der Partnerstadt Steinheim/Neu-Ulm
Anton Hauk freute sich, in Grevenhagen Gast sein zu dürfen und
überreichte der Jubelwehr, auch im Namen seiner Kameraden, ein
Geschenk. Der Vorsitzende der Feuerwehr Steinheim/Neu-Ulm, Hans Ott,
sprach ebenfalls die Glückwünsche aus und überreichte
einen Erinnerungsteller. Nach einem Rundmarsch durch die. festlich
geschmückte Ortschaft, bei herrlichem Sonnenwetter, blieben die
Feuerwehrkameraden noch in gemütlicher Runde im Festzelt zusammen.
Begonnen hatten die Festveranstaltungen mit einer Vatertagsfete am 20.
Mai mit der "Selection"-Show-Band. Am Samstag wurde das Jubiläum
mit einer St. Florian-Messe fortgesetzt, dem das
Gabelfrühstück folgte. Am Nachmittag fand dann eine
große Fahrzeug- und Geräteschau statt. Der Löschzug der
Kernstadt Steinheim hatte hier sämtliche Fahrzeuge, ein TLF, einen
LF 16/ TS, einen RW l und das GW-Meßtechnik-Fahrzeug ausgestellt.
Außerdem waren noch die Fahrzeuge der Ortschaften Hagedorn,
Ottenhausen, Sandebeck, Vinsebeck, Rolfzen und Bergheim zu besichtigen.
Aus Bad Driburg hatten die Veranstalter noch die Drehleiter DL 30
organisiert, mit der einige Bürger einen Rundblick über ihre
Ortschaft und gleichzeitig Fotos schießen konnten, die man nicht
alle Tage machen kann. Der Samstagabend stand dann ganz im Zeichen der
Geselligkeit, beim Tanz im Festzelt.
Text und Bild Feuerwehr Grevenhagen