In die noch
nassen Wälder der Egge ergoss sich am Samstagmorgen immer mehr
Regen. Die Grossübung mit Wehren aus den Kreisen
Höxter und Paderborn verlangte Mensch und Material viel ab. Nach
Lagebeprechung und Aufteilung der Löschgruppen ging es hinauf zum
Eggekamm zu den Einsatzorten. Relaisfahrzeuge im Wald stellten den
Funkverkehr sicher.
Quelle: Steinheimer Blickpunkt 15.10.2009
Bezirksreserve Höxter-Paderborn
Waldbrand in der Egge aus vollen Röhren bekämpft
Großeinsatz
für die Bezirksreserve Höxter-Paderborn. Als ein Waldbrand
mit mehreren Brandherden in der Egge bei Grevenhagen gemeldet wurde,
rückte die 3. Bereitschaft des Bezirks Detmold mit 150
Einsatzkräften und 30 Fahrzeugen zur Brandbekämpfung aus. Es
handelte sich dabei um eine Übung die unter schwierigen
Rahmenbedingungen abgehalten wurde. Wegen der starken Regenfalle der
letzten Tage waren die Zufahrten zum fiktiven Brandort nur schwer
passierbar.
Steinheims Stadtbrandmeister und stellv.
Kreisbrandmeister Willi Schrermer hatten den Plan zusammen mit dem
Nieheimer Stadtbrandmeister Willi Benning ausgearbeitet. Die Planung
ging von Waldbränden aus, die nach langer Trockenheit ausbrachen
und die von den örtlichen Feuewehren nicht mehr beherrscht werden
konnten. „Unsere Aufgabe war es, auf 300 Meter eine Riegelstellung
aufzubauen, um das Feuer einzudämmen und die Ausbreitung auf
angrenzende Flächen zu verhindern." Das Feuer wurde aus 20 Rohren
gleichzeitig bekärnpft. Zusätzlich wurde wie im Ernstfall
eine Schneise durch den Wald geschlagen, um eine Hochspannungsleitung
zu sichern. "Für die Verpflegung sorgte das Rote Kreuz, das
technische Hilfswerk war zuständig für das Betanken mit
Kraftstoff," so Schrenner und Benning. Den Einsatzplan hatten die
beiden Feuerwehrleute wochenlang ausgearbeitet und viele Behörden
und Dienststellen in die Planung einbezogen. Unter anderem musste das
Forstamt für die Anlage der Schleuse der Fällung der
Bäume zustimmen. Auch mögliche Störungen waren
eingebaut, darunter der Ausfall von Pumpen, festgefahrene Fahrzeuge
oder umgestürzte Bäume, die das Vorankommen der
Feuerwehrfahrzeuge erschwerten und die weggeräumt werden mussten.
Am
Feuerwehrgerätehaus Grevenhagen war die Leistelle aufgebaut, in
der alle Informationen zusammen liefen und von der die Einsatzbefehle
hinaus gingen. Die Einsatzleitung lag in den Händen von Elmar
Keuter, des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Paderborn. Über
den Verlauf der Übung informierte sich Ulrich Waschkowski vom
Dezernat 22 bei der Bezirksregierung Detmold.
Schwierig gestaltete
sich vor allem der Nachschub von Wasser in der Eggeregion. Es wurde vom
Forsthaus Sandebeck mit Tankfahrzeugen des Typs LF 8/18 im
Pendelverkehr an die schwer zugänglichen Brandstellen gebracht.
Vom Löschteich in Grevenhagen wurde zusätzlich eine 2000
Meter lange Schlauchleitung zum schwarzen Kreuz gelegt. Dort waren 5000
Liter fassende Tankbehälter der Feuerwehr aufgebaut. Auch der Funk
machte Probleme, was aber durch die Aufstellung eines Relais
gelöst werden konnte. „Eigentlich wären bei derartig
weiträumigen Einsätzen Kradmelder nötig," so eine
Erkenntnis.
Die 2004 aufgebaute Bezirksreserve besteht aus vier
Zügen. Sie war nach den Hochwasserkatastrophen eingerichtet worden
und hat sich zu einem landesweiten Erfolgmodell entwickelt. Die Reserve
kommt auch bundesweit zum Einsatz. Schrenner zur Bedeutung der
Übung: „Durch solche Großübungen werden die aus ganz
unterschiedlichen Städten kommenden Kräfte koordiniert. Eine
positive Bilanz zog auch Waschkowski. Kreisbrandmeister Johannes
Kunstein: "Der Erfolg war schon am Morgen durch das Zusammenführen
der vielen Fahrzeuge und die Verteilung auf die Einsatzorte klar."
Quelle: Steinheimer Blickpunkt 15.10.2009
Quelle: Neue Westfälische 12.10.2009
Großeinsatz am Eggekamm
Bezirksreserve Detmold probte den Ernstfall
Von Josef Köhne
Steinheim (kö).
147 Einsatzkräfte und 31 Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehren und des
Katastrophenschutzes waren am Samstag im Einsatz, als der 3. Zug der
Bezirksbereitschaft des Regierungsbezirks Detmold in den Wäldern der Egge eine
Großübung durchführte. Unterstützt wurden die Wehren von Verbänden des
Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Höxter / Bad Driburg sowie einem Versorgungstrupp
des Technischen Hilfswerks (THW)
Paderborn.
Die von den Feuerwehren zu lösende Aufgabe bestand im
Löschen eines fiktiven Waldbrandes auf
dem Eggekamm zwischen Grevenhagen und Veldrom. Dabei war Löschwasser aus den im
Wald gelegenen Löschteichen zu entnehmen und zusätzliches Wasser mit
Tanklöschfahrzeugen (TLF) über die Waldwege zum Einsatzort zu fahren. Um das
Übergreifen des Feuers auf ein benachbartes Waldstück zu verhindern und eine
Überlandleitung des Stromversorgers zu schützen, legten die Wehren eine
Riegelstellung an. Hierzu wurde, immer in Absprache mit den Forst- und
Wasserschutzbehörden, auf einer Länge von 300 Metern eine Schneise in den Wald
geschlagen. Ein logistisches Problem stellte in dem unüberschaubaren Waldgebiet
die gezielte Führung der Einsatzkräfte und der Tankfahrzeuge dar. Einsatzleiter
und stellv. Kreisbrandmeister in Paderborn, Elmar Keuter: „Wir müssen
Einsatzkräfte und Löschfahrzeuge praktisch im Kreis dirigieren, damit sie sich
auf den engen Waldwegen nicht gegenseitig blockieren.“ Erschwerend hatten die
Übungsleiter Willi Schrenner (stellv. Kreisbrandmeister Höxter) und Johannes
Benning (Wehrführer Nieheim) umstürzende Bäume und festgefahrene Autos in die
Aktion eingeplant, so dass rasches Umdenken und beherztes Handeln gefragt
waren. Für realitätsnahe Bedingungen sorgten außerdem vom Regen aufgeweichte
Waldwege und zum Teil dichter Nebel. Ein Problem stellte nach Auskunft des
beobachtenden höxteraner Kreisbrandmeisters die Funkverbindung dar. „Die
Einsatzleitung hat eine Relaisstation zur Reichweitenerhöhung aufstellen
müssen, sonst wäre der Funkverkehr nicht möglich gewesen“, so Johannes Kunstein.
Für ihn und seine Kameraden vom Führungsstab wäre in solchen Fällen ein
Kradmelder hilfreich. Ein solcher könnte im Notfall die vielleicht
überlebenswichtigen Meldungen transportieren und auch bei der Einweisung der
Löschfahrzeuge sowie der Kennzeichnung der Wegstrecken wertvolle Dienste
leisten. „Ein vorausfahrender Kradmelder hat außerdem die Möglichkeit, bereits
weit vor den eintreffenden Löschfahrzeugen an der Brandstelle die Lage zu sondieren
und Hinweise an die Einsatzleitung zu übermitteln“, sind sich Kunstein und
Keuter in der Beurteilung einig.
Nach der rund viereinhalb Stunden dauernden Übung wurden die
Wehren im Verfügungsraum (Stadthalle Steinheim) vom DRK mit warmen Speisen
versorgt. Das Betanken und den technischen Dienst an den Fahrzeugen übernahm
das THW.
Das Fazit von Einsatzleiter Elmar Keuter: „Im Bereich der
ausführenden Trupps gab es keine Schwierigkeiten. Es wurde nach Bekanntgabe der
Aufgabenstellung alles routiniert ausgeführt. Notwendig sind jedoch weitere
Stabsrahmenübungen, die dann aber an der Karte stattfinden können.“ Wenn es am
Sonnabend tatsächlich gebrannt hätte, hätten weitere 40 TLF abgerufen werden
können, ergab eine Abfrage der Einsatzleitung.
Einsatz bei großen Schadensfällen
Die Bezirksreserve
ist ein Verband aller Feuerwehren aus den ostwestfälischen Kreisen und der
Stadt Bielefeld. Sie wird verstärkt durch Einheiten des THW und des DRK. Zum
Einsatz kommt sie immer dann, wenn die Bezirksregierung Detmold bei größeren
Schadensfällen, wie z.B. beim Schneesturm im Münsterland, um überörtliche
Hilfeleistung ersucht wird.
(Josef Köhne)
Quelle: Neue Westfälische 12.10.2009
Fotos und Text: Uli Rüngener Grevenhagen

Grevenhagen
in Rot - die zahlreichen Fahrzeuge füllten fast die komplette
Mörthstrasse.

Die
Leitsetelle wurde am Feuerwehrhaus eingerichtet


Im
modernen Fahrzeug besprachen rechts der Einsatzleiter mit
seinem Führungsteam die Übung, während links
Kolleginnen und Kollegen per Funk die Kommunikation mit den einzelnen
Gruppen managten.


Geführt
von den ortskundigen Grevenhagenern Gerd Schubert und Uli
Rüngener ging es über vom Regen aufgeweichte Waldwege
hinauf zu den Einsatzorten.

Die
4 geländegängigenTanklöschfahrzeuge (TLF)
auf
Unimog-Basis brachten jeweils 1800 Liter Löschwasser
auf den Berg.
Mit den TLF`s wurde eine schnelle Brandbekämpfung bis zum
Aufbau
der Schlauchstrecke ermöglicht.

Oben
auf dem Eggeweg, am "Schwarzen Kreuz" wurde die erste
Löschstelle eingerichtet, in 10 cbm fassenden flexiblen Becken
wurde das Wasser der TLF zwischengelagert um von dort über
Pumpen und Schläuche den Brandherd zu bekämpfen.




Am
Forsthaus Sandebeck wurde das Löschwasser für die
Tanklöschfahrzeuge aus dem Hydranten gezapft.

Die
zweite Löschstelle war oberhalb Kempen / Altenbeken bei der
Hochspannungstrasse, hier wurde entlang der Trasse das schneiden einer
Brandschneise geübt.

Die
tiefhängenden Wolken sogten für eine ganz eigene
Stimmung auf dem Eggekamm.


Die
Löschwasserversorgung wurde über eine 3 km lange
Druckleitung vom Fischteich an der Wallbrede Grevenhagen bis zum
"Schwarzen Kreuz" aufgebaut.


Kurze Nachbesprechung der
Einsatzleitung

Die
Löschgruppe Grevenhagen säuberte noch die
Mörthstrasse, die von den Feuerwehrfahrzeugen verunreinigt
wurde.

Für
alle Beteiligten gab es nach der Übung in der Stadthalle
Steinheim warmes Essen und Getränke. Für den Service
sogten Rotes Kreuz und THW.
Text und Fotos: Uli Rüngener
www.grevenhagen.de