2008   im Juni


Die Egge brennt  -  Großübung in Grevenhagen


„An der Schutzhütte am Schwarzen Kreuz in Grevenhagen brennt der Wald. Das Feuer breitet sich über das trockene Unterholz entlang des Eggekamms aus", alarmierte am Freitag um 17 Uhr ein Spaziergänger die Feuerwehrleitstelle in Brakel per Mobiltelefon.

Mit diesem Alarmruf setzte die Feuerwehr der Stadt Steinheim eine Großübung in Gang, die alle Einsatzkräfte und Teile der Bevölkerung von Grevenhagen forderte.


Um den in der Kategorie 3 eingestuften Brand mit Löschwasser bekämpfen zu können, waren 2.800 Meter Wegstrecke und 150 Höhenmeter zu überbrücken. Eine Herausforderung, die Einsatzleiter Heiner Hillebrand dazu veranlasste, drei ortsansässige Landwirte mit Güllefässern insgesamt 32.000 Liter Wasser bis möglichst nahe an die Brandstelle transportieren zu lassen.
Von dort wurde das Löschwasser mit mehreren in Reihe geschalteter Pumpen über unwegsames Gelände bis hin zum simulierten Brandherd gepumpt. Gleichzeitig verlegten weitere Einsatzkräfte Druckschläuche von Grevenhagen aus durch den Wald zum Eggekamm. Um die Wegstrecke überbrücken zu können, hatte die Wehrführung den Schlauchwagen (SW 2000) aus Brakel und den 2. Zug der Stadt Nieheim angefordert. Zur Eigensicherung der Einsatzkräfte war der Krankentransportwagen des aus Steinheim am Einsatzort.
Im Gespräch mit der NW betonte Wehrführer Willi Schrenner, bei Waldbränden des angenommenen Ausmaßes sei besondere Vorsicht geboten. Das Ziel, möglichst schnell Wasser an die Brandstelle zu bringen, dürfe nicht zu übereilten Reaktionen führen.
„Bei dem abschüssigen Gelände hier müssen wir zum Beispiel darauf achten, dass die Güllewagen mit dem Auslauf nach unten positioniert werden, weil sonst zuviel Wasser im Tank verbleibt", erinnerte er an die notwendige Logistik. Außerdem sei schon beim Einsatz der ersten Kräfte daran zu denken, dass ihnen nicht von nachrückenden Zügen und Gruppen der Fluchtwegverbaut werde.
Zur realen Gefahrenabwehr wurde das Hilfeleistungslöschfahrzeug
(HLF) der Stadt Steinheim mit 4 Mann Besatzung am Standort belassen. Die Löschgruppe Entrup und der RW Nieheim wurden am Ortseingang Grevenhagen positioniert.

Erfahrungen für den Ernstfall gesammelt
Laut Protokoll von Einsatzleiter Hillebrand ist das erste Wasser um 18.04 Uhr am Zielort. Wasser durch die von Grevenhagen verlegte Schlauchleitung fließt um 19.05 Uhr auf dem Eggekamm. Beendet wurde die Übung um 19.38 Uhr.
Heiner Hillebrand bezeichnete die Großübung als gelungen. „Das von der Wehrführung gesteckte Ziel wurde erreicht. Wir haben wertvolle Erfahrungen für den Ernstfall sammeln können."
Wegen der angenommenen Brandgröße waren Landrat, Polizei, Forstbehörden und die Bezirksregierung informiert. Bürgermeister Joachim Franzke und Fachbereichsleiter Willi Meyer ließen sich vor Ort über den Einsatz informieren. Als Beobachter verfolgten die Wehrführer von Marienmünster und Nieheim, Christian Potthast und Hans-Willi Benning die Großübung.

Quelle: Neue Westfälische Zeitung - Archiv Hillebrand






Die Landwirte öffen die Grevenhagener  Löschwasserzisterne





Über die Mörthstr. hinauf zur Egge



Viele Schläuche werden für die 2800m lange Strecke gebraucht







Die Güllefässer mit dem Löschwasser werden angeschlossen,
die Landwirte leisten wertvolle Unterstüzung




Zwischenpumpen werden eingestzt um die 150 Höhenmeter zu überwinden





Im Gespräch mit dem Einsatzleiter Hillebrand (unten)





Die Leitung steht und das Wasser läuft




Bürgermeister Franzke informiert sich im Gelände






Er freut sich, seine Unterstützung wurde gern angenommen





Erschöpft, aber zufrieden, die Frauen und Männer kehren zurück





Heiner Hillebrand - Leiter der gelungenen Großübung




Im Dorfgemeinschaftshaus Grevenhagen gibt es eine Stärkung.
Die Landwirte aus Grevenhagen in angeregter Diskussion mit der Feuerwehr (unten)






Frauen gehören schon lange zum Bild der Freiwilligen Feuerwehr,
ohne sie wäre der Erhalt einer Wehr oft nicht möglich




Der Rettungsdienst -  immer dabei, nicht nur zur Übung


Danke an Frau Bujny aus Grevenhagen für die Bilder,
die wir für diese Seite nutzen dürfen.

Copyright der Bilder: Birgitta Bujny Grevenhagen
Frau Bujny hat noch mehr Fotos der Übung,
diese können bei ihr erworben werden.
Kontakt: birgitta@snafu.de


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